Probier´s mal mit Gemütlichkeit

Direkt von Pokhara machten Ali, Lisa und wir uns auf den Weg zum Nationalpark Chitwan. Dort angekommen empfing uns eine schwüle Hitze und eine Horde Nepalis, die uns alle in „ihr“ Hotel abschleppen wollten… Da der Buspark mitten in der Pampa lag und wir uns nicht anders zu helfen wussten, sprangen wir also kurzerhand auf die Ladefläche eines Pick-ups und fanden uns kurz darauf in einer schäbigen Bungalow-Anlage noch weiter ab vom Schuss wieder. Nachdem wir uns auf die Suche nach dem wirklichen Ortskern gemacht, ein etwas netteres Hotel gefunden und unser komplettes Gepäck dorthin verfrachtet hatten, erholten wir uns erst einmal von den ungewohnten Temperaturen und den Strapazen des Tages. Am Ufer des Flusses, der den Ort Sauraha vom Nationalpark abgrenzt, befanden sich einige Bars und Liegestühle und man hätte fast meinen können, man sei an irgendeinem Karibik-Strand gelandet.

der "Strand" von Sauraha ;)

Für den nächsten Tag hatten wir eine Dschungel-Safari geplant und so ging es schon früh morgens mit einem äußerst wackeligen Kanu bzw. ausgehöhltem Baumstamm flussabwärts in unbesiedeltes Gebiet. Neben uns und unseren zwei Dschungel-Führern befanden sich außerdem noch ein Kanadier und dessen zwei Guides im selben Boot. Aufgrund der Tatsache, dass diese drei eine rege Unterhaltung über die Flora und Fauna Nepals (und Kanadas) führten und unsere Experten stumm wie die Fische im Wasser waren, befürchteten wir schon, dass unsere Führer kein allzu großes Interesse zeigen würden, uns ihr Wissen über den Dschungel zu offenbaren. Doch da hatten wir uns gewaltig getäuscht. Schnell stellten wir fest, dass sich unser Hauptführer als hervorragender Lauscher und Späher entpuppen würde. So hatten wir das Glück schon nach zehn Minuten Marsch ein fettes Krokodil aus nächster Nähe bestaunen zu können. Trotz der drei Labertaschen im Schlepptau, die sich unserem Führer einfach angeschlossen hatten, erblickte dieser auch nur wenig später ein Koloss von Nashorn. Da wir alle durch die Sicherheitsanweisungen ein kleines bisschen eingeschüchtert waren und schon nach dem nächsten bekletterbarem Baum Ausschau  hielten, checkte der Guide erst einmal die Lage und holte uns dann immer näher, bis auf wenige Meter an das gigantische Tier, das sich gemütlich im Fluss badete, heran. Nachdem wir es einige Zeit beobachtet hatten und es dann irgendwann im Grasland verschwand, machten wir am Ufer des Flusses eine kurze Pause. Da wir ganz in der Nähe schon Tatzenabdrücke von Tigern und Leoparden gesichtet hatten, waren die Führer und wir plötzlich in heller Aufregung, als wir ein relativ lautes Knurren hörten. Nicht so der Kanadier. Dieser frühstückte fröhlich, mit dem Rücken zu der Richtung, aus der das Geräusch kam, weiter. Leider bzw. glücklicherweise zeigte sich die Raubkatze dann doch nicht und wir setzten unseren Weg durch das Gebüsch weiter fort. Wir marschierten und marschierten, aber außer Affen, unzähligen Vögeln, Storchen, Pfauen, noch mehr Krokodilen und einem weiteren Nashorn, das nicht ganz so gemütlich herumplanschte und zumindest Lisa und Laura nicht so ganz geheuer war, sahen wir leider kein anderes „gefährliches“ Tier mehr. Wir vermuten ja, dass zum einen die kanadische Labertasche, zum anderen Christoph, der durch einen rot-blau gestreiften Pulli und eine leuchtgrüne Hose „getarnt“ war und ohne seine Füße nur ein bisschen anzuheben durch das Geäst trampelte, der Grund dafür sein könnte. Trotzdem (wenn man das überhaupt so sagen kann) war der Tag ein riesen Highlight und als wir fix und fertig und übelst dreckig und verschwitzt abends im Hotel ankamen, wollten wir nicht recht viel mehr machen, als uns die Schmutzschichten vom Körper abzuschrubben und etwas zu essen. Unser Abenteuer im Dschungel werden wir auf jeden Fall noch einige Zeit im Gedächtnis behalten.
Auf der Bootsfahrt hatten wir ständig neue Tiere...
...und manchmal auch Einheimische vor der Linse.
unser Lauscher und Späher (:
Nach wenigen Minuten gehen standen wir mitten im Dschungel!
unser erstes großes Highlight
kurz darauf: das Rhino =)
Nachdem es mit dem Baden fertig war, zeigte es sich in seiner vollen Größe.
Mit so einem Kanu wurden wir über den Fluss geschippert :)

Die morgendliche Dusche am nächsten Tag verlief etwas anders als wir es alle gewohnt sind… Auf dem Rücken eines Elefanten sitzend, wurden wir von dem Dickhäuter zeitweise abgespritzt und dann ins kalte Flusswasser abgeworfen. Froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, begaben wir uns auf die Suche, nach einem Fahrradverleih. Als wir dann am Nachmittag mit wahlweise kunterbuntem Oma-Rad bzw. uraltem Drahtesel bei strahlendem Sonnenschein aus dem Touristenort in Richtung Wald fuhren, sahen wir das richtige Dorfleben im Süden Nepals. Die Leute leben dort wirklich noch mit Tieren zusammen in niedrigen Lehmhütten mit Strohdach und man hatte das Gefühl in der Wüste Afrikas zu sein. Als die Wege dann immer schlechter wurden, drehten Laura und Lisa um und radelten zu einer Elefantenfarm. Christoph und Ali setzten ihren Weg weiter Richtung 20.000 Lakes – vielen kleinen Seen mitten im Dschungel – fort. Am Abend deckten wir uns dann noch mit ein paar kleinen Mitbringseln ein und buchten unsere Bustickets zurück nach Kathmandu. Dort empfing uns am nächsten Tag dann eine Horde übermütiger Kinder, die seit einigen Tagen keinen Unterricht mehr hatten, da Nepal wieder einmal streikt (warum auch immer ;)).

Ali, der sich als Erster auf den Dickhäuter traute
danach wurden dann wir anderen drei abgespritzt :)
auf der Elefantenfarm
Die Elefanten wurden sogar gefüttert, weil sie so tollpatschig waren und es nur selten geschafft haben, dass Essen bis zum Mund hochzuheben ;)
Mensch und Tier durchqueren den Fluss
das Dorfleben


und nochmal; diesmal fast schon eine Villa ;)
Lisa mit ihrem coolen Oma-Rad (:

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